Schreiben sie doch mal...

... etwas über sich selbst.

Was auf den ersten Blick ziemlich leicht wirkt, kann sich doch als recht kompliziert zeigen. So ging es mir jedenfalls mit diesem Text. Was soll ich schreiben, was interessiert Sie, die Leser, was wäre gut über mich zu wissen?

Vielleicht erst einmal kurz zu meinem „Werdegang“. Ich bin 1968 in Neuss am Rhein geboren worden (meine Eltern erzählen es sei mit dem Mittagsgeläut des Qurinus-Münster gewesen – ob das schon die Richtung für mein Leben vorgeprägt hat?). Aufgewachsen bin ich in der Pfarrei St. Konrad. Nach dem Abitur habe ich in Bonn und Münster katholische Theologie studiert. Meinen Schwerpunkt hatte ich im Fach Liturgiewissenschaften gefunden. Dabei spielte eines meiner Hobbys, die Architektur eine besondere Rolle, da im Bereich des Kirchenbaus beide Themen ineinander fallen konnten. So habe ich meine Diplomarbeit und auch meine spätere Pfarrexamensarbeit unter dieses Thema gestellt, nicht ohne eine gewisse Praxisnähe bei den „Benutzern“ des Raumes zu suchen. Als Diakon habe ich rund um das Kreuz Köln-Nord erste Schritte machen dürfen. 

Nach meinem Studium habe ich meine Kaplanszeit in der Pfarrei St. Kosmas und Damian in Pulheim verbracht. Diese Zeit war neben dem „normalen“ Pfarralltag besonders von der Jugendarbeit geprägt (Messdiener & DPSG). Im Jahr 2000 bin ich zum geistlichen Leiter der KjG im Erzbistum Köln gewählt worden. Jugendarbeit auf Diözesanebene ist ein manchmal trockenes, aber sehr wichtiges Geschäft, denn ich bin der Meinung das Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche eine Lobby brauchen. Während dieser Zeit durfte ich mit direktem Blick auf den Altenberg Dom wohnen.

Als meine Amtszeit bei der KjG auslief stellte sich die Frage, was ich nun tun wolle. Pastor in einer Pfarrei zu werden war mein erster Gedanke. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Neben der Idee „Pfarrei“ gab es in der Personalabteilung auch die Idee „Schule“. So habe ich im Sommer 2003 meine ersten Gehversuche als Schulseelsorger am Kardinal-Frings-Gymnasium gemacht. Schon bald kam eine Subsidiarsaufgabe im Süden von Bad Godesberg hinzu, die ich bis Ende Januar 2015 innehatte. Den erzbischöflichen Schulen geht es aber nicht anders als den Gemeinden: es müssen sich mit mehreren Schulen einen Seelsorger „teilen“. So bin ich seit 2012 auch als Schulseelsorger am Clara-Fey-Gymnasium in Bad Godesberg tätig.

Von 2015 bis August 2019 habe ich im Seelsorgebereich “Siegmündung” eine Aufgabe gefunden. Hier habe ich mit den Gemeinden am Wochenende und an den Feiertagen Gottesdienst gefeiert.  Seit dem 1. September 2019 hat es mich dann wieder zurück nach Bonn verschlagen. Im Seelsorgebereich “Am Ennert”habe ich als Subsidiar mitgearbeitet.

Die Aufgabe an „meinen“ beiden Schulen ist für mich über die Jahre zu einem Herzensanliegen geworden. In erster Linie war ich dort Seelsorger. Das ist weit mehr als nur Gottesdienste zu feiern. Es gehört die Vorbereitung mit verschiedenen Klassen hinzu. Auch Besinnungstage, Beichtgelegenheiten, Wallfahrten und vieles mehr gehören in dieses Feld. 
In zweiter Linie war auch Lehrer. Das war eine ganz wichtige Dimension für mich, da diese Aufgabe mich immer wieder noch einmal auf eine ganz andere Weise an die Inhalte der Theologie heranbringt. Eine Erfahrung die mir gut tut. 
Veränderung ist ein großes Wort und nach 20 Jahren in der Schulpastoral hieß es leider Abschied nehmen. Mit dem Ende des Schuljahres 2022-23 bin ich in den beiden Schulen aus meiner Aufgabe verabschiedet worden. Ganz bewusst haben wir meinen Verabschiedungsgottesdienst unter die Zusage Gottes "Ich bin da" gestellt. In diesem Satz kommt ganz viel von meinen Pastoralen Grundüberzeugungen zum Ausdruck.

Jetzt führt mich mein Weg nach Neuss. Im Seelsorgebereich "Katholisch in Neuss-Nord" werde ich in Zukunft meine Zelte aufstellen.

Für die Zukunft freue ich mich auf die Begegnung mit Ihnen: 
auf Gespräche, 
auf die gemeinsame Suche nach neuen Wegen, 
auf das gemeinsame Feiern unseres Glauben, 
auf die gemeinsamen Wege. 


Bilder: Wikipedia